Schulden machen oder Sparen – Sind Schulden ein Wettbewerbsvorteil ?

Gerade in der heutigen Zeit wird viel über Schulden und Investieren als Gegenmaßnahme für Schulden diskutiert. Es stellt sich auf diesem Blog daher die Frage, ob Schulden beziehungsweise Vermögen einen Wettbewerbsvorteil darstellen oder nicht.

Generell ist zu sagen, dass Schulden nichts sind, was unbedingt benötigt wird.

Im Speziellen sieht die Betrachtung etwas anders aus. Hier kann klar erkannt werden, dass bei einer gewissen, überschaubaren Größe, bezogen auf das jeweilige Unternehmen, mit Fremdkapital der Leverage Effekt optimiert werden kann. Hierbei wird die Eigenkapitalrendite gesteigert. Allerdings geht diese Rechnung nur solange gut, so lange auch Zins und Tilgung geleistet werden. Kommt es aus irgendeinem Grund zu Schwierigkeiten, werden Schulden schnell zum Problem. Welche Auswirkungen dies in der Praxis hat, ist aktuell gut an dem Beispiel Griechenland zu erkennen.

Mit Balance und Gespür zur soliden Finanzstruktur !

Eine gute Balance und das Gespür für eine solide Finanzstruktur sind sicher nicht einfach ins Werk zu setzen und bedürfen einer detaillierten Beobachtung beziehungsweise Finanzkommunikation. Dann werden Schulden auch zum Wettbewerbsvorteil. Klar ist dabei aber auch, dass Schulden mit Zins und Tilgung schnell zu hohen Fixkosten führen und damit jedes Unternehmen bei Gewinn- oder Umsatzrückgängen krisenanfällig machen. Überzogene oder spekulative Entscheidungen bei der Aufnahme von Krediten können daher schnell auch in Richtung der Insolvenzgefahr führen, egal ob bei Unternehmen, Privatpersonen oder Staaten.

Regelmäßig stellt sich in solchen Fällen die Frage, ob durch Investitionen die alten Umsatz- und Gewinnsituationen wieder hergestellt werden können oder nicht. Auch hier ist die Beantwortung nicht eindeutig. Solange die Investitionen direkt zu mehr Umsatz- oder mehr Gewinn führen, ist diese Investition sicher zu prüfen und ggf. zu empfehlen. Sollte mit der Investition aber nur der Mittelabfluss weiter befriedigt werden, sind diese Investitionen komplett abzulehnen, da diese unwirksam verpuffen.

Niemand sollte schlechtem Geld Gutes hinter her werfen !

Gleichzeitig sind solche Krisensituationen häufig die einzige Möglichkeit alt hergebrachte Mittelabflusssituationen aufzubrechen. Beispielhaft seine hier überhöhte Gehälter, überhöhe Mieten und sonstige nicht zielführende, aber etablierte Kosten genannt. Das Gleich muss auch bei der Produktivität untersucht werden. Denn neben hohen Finanz-Fixkosten sind häufig auch unwirtschaftliche oder unproduktive Prozesse und Abläufe ein Symptom solcher Krisen.

Wer heute mit Finanzen gut umgehen kann hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil !

Insgesamt kann festgehalten werden, dass Schulden temporär in überschaubarer Größenordnung, bezogen auf das jeweilige Unternehmen, sicher interessant sind. Gleichzeitig muss aber auch gesagt werden, dass Investitionen zur Rettung von Unternehmungen besonders kritisch hinterfragt werden müssen.

Viel Erfolg bei Ihrer Unternehmensführung mit Schulden als Wettbewerbsvorteil.

Dipl.-Wirtsch. Ing. (FH) Rolf Popp

www.pro-consult.com

 

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