Echte USPs als XXL-Wettbewerbsvorteile

Im letzten Artikel zum Thema USPs hatte ich erklärt, dass es besser sei, mit Wettbewerbsvorteilen zu arbeiten als mit USPs. Heute möchte ich an einem konkreten Beispiel aufzeigen, wie ich auf diese Annahme komme.

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Besonders deutlich lassen sich echte USP´s bei Markenunternehmen finden. Beispielsweise bei der Firma Coca Cola.

Echte USP´s der Firma Coca Cola sind z.B.:

  • Weltweite Präsenz
  • Globale Vertriebsorganisation
  • Weltweiter Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungseffekt
  • Geheime Getränkerezeptur
  • Einprägsame Flaschenform (eindeutige Wiedererkennung und „Marke“)
  • Sonderaktionen (Coca-Cola Weihnachts-Truck)

Hierbei handelt es sich um wirklich einzigartige Alleinstellungsmerkmale, die andere Unternehmen so nicht haben bzw. diese nicht nutzen können, die aber in diesem Falle wesentlich zum individuellen Geschäftserfolg beitragen und gleichzeitig Konkurrenz abschotten.

Echte USPs im Mittelstand

In mittelständischen Unternehmen ist als echter USP am häufigsten noch die Person des geschäftsführenden Gesellschafters zu nennen, der durch seine persönliche Präsenz, sein Auftreten, sowie durch Kontakte und Beziehungen die Firma interessant macht und nach vorn bringt.

Als Exempel sei hier Rudolf Moshammer aus München genannt, ehemaliger Besitzer einer Modeboutique, der durch sein exzentrisches Auftreten in der Öffentlichkeit eine spezielle Fangemeinde um sich scharte und dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen konnte. Steve Jobs, Ferdinand Karl Piëch, Uli Hoeneß oder Wolfgang Grupp (Trigema Chef) sind andere Beispiele für Personen als echte USPs.

USP durch Personenabhängigkeit

Problematisch ist ein Personen-USP aber dann, wenn diese Person negativ auffällt, oder aus dem Unternehmen ausscheidet, aus welchen Gründen auch immer. Dann fehlt der „Fixstern“ am Unternehmenshimmel und die vermeintlichen Nachfolger müssen um den zukünftigen Stand schwer kämpfen. Eine reine Personenabhängigkeit als USP ist daher letztlich in hohem Maße problematisch anzusehen.

Maschinen, Produkte, Know-how, Kontakte oder Dienstleistungen, die in gleicher oder ähnlicher Form auch in anderen Firmen vorhanden sind, können ebenso keine echten USPs darstellen, sondern dienen allenfalls als Wettbewerbsvorteil. Ggf. stellt noch ein spezielles Sortiment einen echten USP und damit XXL-Wettbewerbsvorteil dar, dies aber auch wieder nur in Verbindung mit Außergewöhnlichkeit und einem gewissen Bekanntheitsgrad.

Resümee USPs als XXL-Wettbewerbsvorteile

Summa summarum kann man sagen: Einzigartigkeit, hoher Bekanntheitsgrad und eine mehr oder weniger ausgefallene Extravaganz verhelfen zum echten USP.

Viel Erfolg beim Arbeiten mit Ihren XXL-Wettbewerbsvorteilen!

Dipl.-Wirtsch. Ing. (FH) Rolf Popp

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